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Die Internationalen Bachfeste Schaffhausen

Seit 1946 veranstaltet die Stadt Schaffhausen gemeinsam mit der Internationalen Bachgesellschaft Schaffhausen Bachfeste. Aus dem Gründungswunsch, Menschen aus ganz Europa im Zeichen der Musik Johann Sebastian Bachs zusammenzubringen, ist ein vielfältiges Festival barocker Musik erwachsen, welches seine Besucherinnen und Besucher immer wieder aufs Neue nach Schaffhausen lockt.


Das Internationale Bachfest Schaffhausen findet alle zwei Jahre am Himmelfahrtswochenende statt. Im Zeitraum von fünf Tagen sind an verschiedenen Orten in Schaffhausen und dessen malerischer
Umgebung rund 15 Konzerte und Kantatengottesdienste zu erleben. In den für das jeweilige Motto zusammengestellten und aufeinander abgestimmten Konzerten können Bachs grosse Chor- und Orchesterwerke ebenso erlebt werden wie kleinere Formationen und solistische Konzerte. In jedem Programm schlägt das Bachfest zudem Brücken zu anderen Komponisten, Epochen und Musikstilen und setzt mit Uraufführungen und innovativen Projekten neue Akzente.

 

Neben den Konzerten steht den Besucherinnen und Besuchern ein vielfältiges Rahmenprogramm zur Verfügung: Thematische Führungen durch die Altstadt Schaffhausens und durch aktuelle Ausstellungen im Museum zu Allerheiligen gehören ebenso zum Rahmenprogramm wie Workshops für Kinder, Weinverkostungen im Blauburgunderland und Schifffahrten auf der landschaftlich unverwechselbaren Strecke zwischen Schaffhausen und dem Untersee.


Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg ins Leben gerufen, war das Schaffhauser Bachfest eine der ersten grenzüberschreitenden Kulturveranstaltungen der Schweiz. Mit der Gründung der Internationalen Bachgesellschaft durch Persönlichkeiten wie Benjamin Britten, Albert Schweitzer, Arthur Honegger, Othmar Schoeck und Pablos Casals wurde symbolisch die Hand gereicht – aus der nördlichsten Stadt
der Schweiz hinein ins zerstörte Nachbarland Deutschland. Seit dem ersten Bachfest von 1946 bildet sinngemäss Bachs h-Moll-Messe mit der Friedensbotschaft des Schlusschorals «dona nobis pacem»
den Abschluss eines jeden Bachfests. Während der Jahrzehnte der Teilung Deutschlands nahm Schaffhausen eine wichtige Brückenfunktion ein und wurde zum Begegnungsforum für Musiker und Orchester des geteilten Deutschlands. Heute lockt das Bachfest nach wie vor ein Publikum aus ganz Europa und von darüber hinaus an. Viele der Besucherinnnen und Besucher sind langjährige Mitglieder der
Internationalen Bachgesellschaft, für die die Bachfeste ein Ort der Begegnung im Zeichen der Musik darstellt.

 

Auftragsarbeiten und Uraufführungen gehören ebenso wie ungewöhnliche Konzertprojekte zum unverwechselbaren Profil des Schaffhauser Bachfests. So wurden in den letzten Jahren etwa Brücken zum Jazz, zum Tanz, zu Breakdance oder zur elektronischen Musik geschlagen. Mit experimentellen und unkonventionellen Projekten gelingt es dem Schaffhauser Bachfest immer wieder aufs Neue, generationen- und spartenübergreifend ein breit gefächertes Publikum zu begeistern.


Das Eröffnungskonzert und die traditionell das Internationale Bachfest abschliessende h-Moll-Messe sowie weitere grosse Konzerte finden in der Stadtkirche St. Johann statt. Mit ihrer exzellenten Akustik und rund 1’000 Plätzen ist sie das Zentrum eines jeden Bachfests. Im romanischen Münster finden die Kantatengottesdienste statt, die das Festivalmotto auch in liturgischer Hinsicht beleuchten und an denen die herausragenden regionalen Chöre und Ensembles mitwirken. Mit dem Zunftsaal zum Rüden, der Rathauslaube, dem Stadttheater, dem Theater Bachturnhalle und dem Kulturzentrum Kammgarn verfügt Schaffhausen zudem auf kleinstem Raum über eine Vielzahl attraktiver Aufführungsorte. In der Region locken malerische Kirchen inmitten der Weinberge sowie die zahlreichen beschaulichen Klosteranlagen am Hochrhein. Bei jedem Bachfest besteht zudem die Gelegenheit, die unberührte Natur am Rhein per Schifffahrt vor oder nach dem Konzert zu geniessen.